Läufigkeit und Babies
Ein Mini Baros, wäre das schön.
Acht, zehn oder gar zwölf Mini Baros - ein Albtraum!
Mal ganz ehrlich: Jeder der sich zu seinem Rüden eine empfängnisfähige Hündin kauft, spielt mit dem Gedanken, Welpen zu bekommen - wir auch!
Die Vorstellung, die süßen Kleinen durch den Garten toben zu sehen ist wunderschön.
Sie eines Tages alle abgeben zu müssen, grauenhaft - aber realistisch.
Auf allen sitzen zu bleiben - Daran darf man gar nicht denken.
Reinrassige Hunde - mit Papieren, alle drei mit hervorragenden Papieren. Was kann passieren?
Dass man keine Käufer findet, dass man nur Menschen findet, denen man sie eigentlich nicht geben möchte, dass man sich nicht trennen kann, dass man miterleben muss, wie die vermeintlich tollen neuen Besitzer sich wieder von "unserem" Welpen trennen und ihn weiter verkaufen, verscherbeln oder abschieben - ins Tierheim - ins Ausland - oder irgendwohin, niemand weiß wo...
Das sind die Probleme der meisten Rassehundebesitzer...
Jetzt kommen noch die, der Besitzer Deutscher Schäferhunde.
Schäferhunde bekommen in der Regel Kör- und Leistungspapiere (hab ich schon beschrieben unter "Lexikon für Laien".
Um diese zu bekommen müssten aber unsere Hunde, alle drei, zumindest an einer Schau und einer Körung teilnehmen (und eine Ausdauerprüfung ablegen/zum Thema Fahrradfahren mit Hund könnte ich auch noch eine Seite schreiben). Zusätzlich zur Sichtung müssen die Hunde bei der Körung den Gebrauchshundenachweis erbringen. Gehorsam, Fährte und wie kann es anders sein ... Schutzdienst.
Jetzt erklärt ihr mal meinen beiden Mädels, dass der Schutzdiensthelfer mit dem Stock in der Hand, kein böser Mensch ist, und ihnen ganz gewiss nichts tun wird...
Auch wenn der Züchter behauptet hat, ihn störe der Grauanteil im Fell ... ihn störte mit Sicherheit viel mehr, dass die beiden für den Schutzdienst nicht mehr zu gebrauchen sind. Wahrscheinlich haben sie genau dort ihre Angst vor Stöcken erfahren dürfen.
Was bleibt übrig, man könnte beim SV oder aber einem anderen Verband "weiße Papiere" beantragen.
Reine Abstammungsnachweise sozusagen - Papiere zweiter Klasse.
Vielen Hundebesitzern ist es wohl egal, ob ihr Liebling Papiere hat, oder nicht. Was am Anfang wichtig war, tritt mehr und mehr in den Hintergrund, sie verblassen mit den Jahren in der Schublade. Etwas Prestigedenken wird mitgespielt haben, vielleicht aber auch nur die gewünsche Sicherheit, vernünftig aufgewachsene Welpen, mit nachvollziehbaren Erbanlagen zu erstehen.
Auch ein gewisser Stolz spielt vielleicht mit, wenn man sagen kann, dass der Liebling reinrassig und von edlem Geblüt ist (Geht uns nicht anders).
Wer braucht denn nun diese "blöden" Papiere so dringend?
Die Hundesportler (zumindest die Schäferhundbesitzer)
Warum?
Weil sie nichts davon haben, mit einem Hund Erfolge zu feiern, dessen Name sich in keinem Zuchtbuch findet, und der somit auch nicht bei den entsprechenden Veranstaltungen gelistet werden kann (vielleicht geht es ja schon ... keine Ahnung ...) schließlich kann der Sieg nicht in bare Münze umgelegt werden; weder bei den Deckrüde, noch bei Zuchthündinnen.
Schäferhund Hundesportler, die wenig Geld haben, kaufen gerne Hunde mit weißen Papieren, weil diese günstiger sind, und die Papiere, wenn der Hund die entsprechenden Leistungen erbringt, gegen rote eingetauscht werden können.
Ein zweiter Klasse Hund kann also durchaus, durch entsprechende Leistungen, in die erste Klasse gelangen.
Ich weiß: Ziemlich kompliziert!
Wenn wir also Welpen bekommen würden, besteht eine relativ hohe Gefahr, dass die Hundesportler mit schmalem Budget unsere Hunde haben wollen ... tolle Vorstellung!
Bleibt noch die Möglichkeit keine Papiere ausstellen zu lassen ...
unsere Welpen nur an Leute, die keinen Schutzdienst einplanen...
wer kommt dann in Betracht ...
Ich bring jetzt mal ein paar Klischees, aber die fallen einem wirklich ein ...
Schrotthändler die günstig einen Wachhund suchen...
Firmeninhaber, die ihr Gelände nachts von Hunden bewachen lassen wollen...
Rentner, die schon immer eine "Blondie" wollten und jetzt, im Alter, Zeit haben ...
soll ich weiter machen?
Bitte, niemand sollte sich persönlich angesprochen und beleidigt fühlen,
wenn er in das jeweilige Klischee passt.
Ein Schrotthändler kann durchaus genau das richtige Herrchen sein, wenn er sich um seinen Hund kümmert, und ihn nicht missbraucht.
Vielleicht kann mich jemand verstehen...
Schäferhunde sind für mich die schönsten Hunde der Welt,
aber mit ihnen zu züchten... kann viel Hundeelend bedeuten.
Oder aber man findet sie, die Menschen, die wissen, welchen Schatz sie an ihrer Seite haben, wenn sie einen
Vertreter genau dieser Rasse ihr Eigen nennen.
Läufigkeit...
Jetzt haben sie also einen Rüden, und zwei Hündinnen. Alle unkastriert.
Der Tierarzt hat sie nur erstaunt angeschaut, und dann unmerklich mit dem Kopf geschüttelt.
Er konnte sich dennoch nicht verkneifen, noch mal nachzufragen, ob die drei im Zwinger gehalten werden.
Nein, kein Zwinger, reine Wohnungshunde.
Jaaaaa ... wenn sie läufig sind, ist es kaum zu ertragen!
Der "Unwissende" stelle sich das bitte so vor:
Baros merkt es zuerst, er schnüffelt vermehrt an der jeweiligen Hündin.
Karins entsetzter Kommentar: Oh nein ... das kann doch nicht sein, sie war doch erst vor vier Wochen
läufig... Erich: Oh, Nein ... bitte nicht!
(Von wegen alle sechs Monate. Hexe hat es letzten Sommer geschafft zweimal hintereinander läufig zu
werden, und wenn es ihnen gefällt, liegen auch mal nur drei Monate zwischen den Läufigkeiten. Warum weiß
ich nicht. Wahrscheinlich wollen sie endlich Nachwuchs.)
Kurze Zeit später finden sich überall Blutstropfen, welche die beiden anderen geflissentlich auflecken. Gut,
dass keine Teppiche mehr im Haus sind.
Die Sofa und "Bett" Hunde stellen Karins und Erichs Nerven gerade während der Läufigkeit auf eine harte Probe.
Karin hatte eigentlich vorgesorgt, und schon als sie mit den beiden "schwanger" war, die "Superhosen"
gekauft, gleich zwei, jeweils für siebzehn Euro, mit Geleinlage.
Hexe wollte als erstes wissen, wie die Geleinlage aussieht,
und hat das teure Stück zerlegt. Erst die eine Hose, dann die andere.
Karin hat zwei neue Hosen gekauft, wieder mit Geleinlage, diesmal im Angebot, für vierzehn Euro...
Die beiden alten Hosen wurden unter zu Hilfenahe von Jeansstoff geflickt, weil ...
beide Mädels der Meinung sind, wenn man schon Hose trägt, kann man auch direkt hineinpinkeln.
(Ach ja, da beide im Zwinger gelebt haben, waren sie am Anfang sowieso der Ansicht, die neue Bleibe
entspräche einem größeren Zwinger, also darf man dort auch seine Geschäfte erledigen.
Inzwischen haben sie sich aber überzeugen lassen, dieses auf dem gesamten gepflasterten Terrain im Garten
zu erledigen, als da wären Terrassen und Wege. Wie soll man ihnen erklären, dass die Büsche besser
geeignet sind.)
Karin und Erich haben sich bezüglich der Empfängnisbereitschaft schlau gemacht, und was soll man sagen, endlich einmal stellte sich heraus, Schäferhundsportfreunde aus dem Verein, wissen mehr als der Tierarzt.
Der sagte: ab dem zehnten Tag wird es gefährlich, nach 20 Tagen ist es vorbei. Der Verein sagt - zumindest
haben sie es so für den Sachkundenachweis gelernt: der dreizehnte Tag, bis zum 19. Tag.
(Kein Wunder, dass sie diesbezüglich firm sind, liegt doch das wesentliche Augenmerk auf der erfolgreichen
Vermehrung und der damit verbundenen Kosten bzw. Gewinne)
Baros hält sich genau an die Vorgaben aus dem Verein.
Es hört sich an, wie ein lang gezogener Faxton. Unterbrochen durch einen Hickston, in Intervallen von bis zu zwanzig Mal. Diesen unbeschreiblichen Ton erzeugt er auch, wenn er sich mal wieder heimlich zur Angebeteten, verbotener Weise, vorgerobbt hat, und kurz davor ist, sie zu beglücken.
Panik bei den beiden Hundenarren ...
Baros ... Neeeeiiiiinnnn!!!!!!!
Bittere Enttäuschung und ein sich trollender Prinz ...
und...
eine Prinzessin, die ungeniert folgt, und ihm hemmungslos das lockende Hinterteil vor die Nase hält.
Hexe ... lass das!!!
(...interessiert sie nicht im geringsten...)
Ab dem vierzehnten, bis siebzehnten Tag hilft kein Kommando mehr, kein Ball ist mehr wichtig.
Einzige mögliche Maßnahme, Baros muss an die Leine, und darf keine Sekunde mehr aus den Augen gelassen
werden. Sind wir nicht zu Hause, muss er ins Schlafzimmer, und die Tür wird abgeschlossen - ohne Mitleid!!!
Blechnäpfe stehen überall bereit, um im Notfall die beiden durch Werfen so zu erschrecken, dass sie ihr Tun kurzzeitig unterbrechen.
(Vergesst das mit dem Trauma... wenn sie davon jemals eines gekommen haben, hat es nur Sekunden vor gehalten. Gerade mal so lange, bis der erstaunte Prinz wieder an der Leine war.
Ganz ehrlich lieber ein Blechnapf Trauma, als ungeplanten Nachwuchs).
Endlich ab dem 18./19. Tag ist es endlich soweit, der "Frust" ist bei unseren Mädels, so groß geworden, dass sie bei den inzwischen recht groben und ungestümen Annäherungsversuchen ihres Auserwählten, Zähne zeigen. Obwohl Baros dies kaum glauben kann, ist es unmissverständlich deutlich.
Karin und Erich können endlich wieder entspannt aufatmen.
Leider ist das Bild sehr unscharf, aber es ist das einzige, dass wir haben. Selbst Caya, hier im Bild sieht mit gefletschten Zähnen wie eine Bestie aus.
Bleibt die Frage, warum tut die beiden sich das an?
- weil Kastration nicht nur das Wesen der Tiere verändert
- weil die körperlichen Folgen bei Hündinnen nicht unerheblich sind
- weil wir vielleicht doch irgerndwann einen Mini Baros groß ziehen wollen...
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