Sommer in Bayern

Endlich im neuen Zuhause angekommen, hatte Sie fast vergessen, was der "Züchter" ihnen zum Abschied noch mitgeteilt hatte.

Die beiden süßen Mäuse hatten genau wie Erich und Karin für die weitere Zukunft geplant. Sie waren läufig!

Auch wenn sofort Panik bei Karin und Erich aufkam, sah Baros die Sache ganz locker. er ließ sich Zeit, und heuchelte gekonnt Desinteresse. (Sollte er schwul sein?)

Zum damaligen Zeitpunkt war den beiden Hundeexperten noch nicht bekannt, dass Läufig sein, noch nicht unbedingt bedeuten muss, dass jeder Rüde wie wild hinter der Hündin her ist.

Baros wusste ganz genau, dass seine Zeit noch kommen würde.

Jetzt hieß es alles in Besitz nehmen, die Örtlichkeiten besichtigen, und danach die Damen kennen lernen. Alles der Reihe nach.

Unbekannte Geräusche und Stimmen, bedeuten für einen Schäferhund, nachsehen und kontrollieren, ob der Besuch willkommen ist. Auch wenn es nur ein Umzugswagen ist.

Was macht ein Deutscher Schäferhund, wenn ihm die Tür vor der Nase zugesperrt wird?

Er springt durch das geöffnete Fenster  (gut dass wir nur Erdgeschoss haben).

Was macht ein Deutscher Schäferhund, wenn es ihm verwehrt wird, den Besuch gebührend zu empfangen?

Er springt beleidigt durch das geöffnete Fenster zurück. Nicht ohne ein lautes Grummeln zu hinterlassen.

Er wollte nur seinen Job ordentlich erledigen, und vielleicht ein wenig den Mädels imponieren, die verschüchtert und ungläubig die Szene beobachtet haben.

Die beiden Mädels waren sowieso recht merkwürdig, bei jedem Geräusch zuckten sie zusammen und drückten sich eng aneinander. In den nächsten Tagen und Wochen gab es keine wild tobenden Hündinnen mehr.

Jede Schublade, die geschlossen wurde, jede Schranktür die zuklappte, ein Spiegelbild, ein Zollstock, ein Lineal, selbst eine Fahrradpumpe jagte ihnen soviel Angst ein, dass die beiden wie auf Kommando zusammen zum Sofa rasten.

Am Anfang noch, um durch das Fenster zu springen, welches Baros benutzt hatte. Später, weil dieses inzwischen dauerhaft verschlossen war, um sich eng aneinander gedrückt, vor Angst zitternd in die vermeintlich sicherste Ecke des Hauses zu drücken.

 

Das Bild, das wir von ihrer Vergangenheit bekamen wurde durch ihr Verhalten klar und deutlich. Sie hatten beide panische Angst, vor allem was auch nur im Ansatz wie ein Stock aussah, und hatten in ihrem bis dahin noch so kurzen Leben, außer ihrem Zwinger nichts sehen oder erfahren dürfen.

Ich wünsche jedem künftigen Schäferhundwelpen Besitzer, dass er sein neues Familienmitglied bei einem Züchter ersteht, welcher seine Zucht ernst nimmt, und seine Welpen in der Sozialisierungsphase alles kennenlernen lässt, was ein kleiner Hund zum Leben braucht. Dazu gehört auf jeden Fall, unterschiedlichste Geräusche und Gegenstände im normalen Wohnumfeld - Welpen gehören zumindest zeitweilig in die Wohnung - und auf keinen Fall das Kennenlernen eines Stocks als Strafe oder Erziehung oder wofür auch immer.

Vergessen zu erwähnen habe ich noch, dass unsere beiden Mädels natürlich, wie könnte es anders sein auch panische Angst vor Kindern haben. - Nie kennen gelernt, oder aber negativ verknüpft.

 

- Nicht vergessen: wir haben unsere Hündinnen nicht aus dem Kofferraum eines Händlers mit osteuropäischen Kennzeichen (alle Osteuropäer mögen mir verzeihen), sondern von einem offiziell anerkannten Züchter des SV, der etliche Elterntiere hat, seit Jahren züchtet, und zudem auch noch für andere, deren Hunde ausbildet.

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